Drei von drei | TUM Boring schreibt Wettbewerbsgeschichte
Mit dem erneuten Sieg in den USA schreibt das Team Wettbewerbsgeschichte
Siege
Weltrekord
Ein Paradebeispiel dafür, was Motivation, Know-how und Teamwork erreichen können und wie sich engagierte Studierende mit innovativen Ideen auch im internationalen Umfeld an die Spitze bohren. Dritter Wettbewerb, dritter Sieg: Das studentische Tunnelbohr-Team TUM Boring, der Technischen Universität München hat zum dritten Mal in Folge die internationale „Not-A-Boring Competition“ in den USA gewonnen und dabei mit 22,5 Metern einen neuen Bohrrekord aufgestellt.
Finale in Bastrop, Texas
Bei dem siebentägigen Wettbewerb in Bastrop (Texas, USA) traten acht internationale Teams gegeneinander an, um mit ihren eigens entwickelten Tunnelbohrmaschinen die vom Veranstalter gesetzte 30-Meter-Marke zu knacken und das in nur einer Woche. Schon zu Beginn warteten große Herausforderungen: Das TUM Boring-Team musste zunächst eine geeignete Bohrstelle finden, den Startschacht selbst ausheben und die gesamte Anlage samt Verankerungssystem in kürzester Zeit aufbauen. Am ersten Tag wurde der Schacht ausgehoben, am zweiten Tag waren bereits 14 Krinner-Schraubfundamente installiert. Noch am selben Nachmittag trafen drei Schiffscontainer mit Bauteilen aus Houston ein.
Am dritten Tag war der Großteil des Aufbaus abgeschlossen pünktlich zur technischen Abnahme durch den Veranstalter, The Boring Company. Nach ersten erfolgreichen Tests an Tag 6 begann der finale Bohrtag vielversprechend. Schon nach wenigen Stunden war die Maschine 12 Meter tief vorgedrungen bis ein lauter Knall die Arbeit unterbrach. Ein geplatzter Druckluftschlauch hatte die Bohrung abrupt gestoppt. Ursache war ein extremer Hitzestau in der Zuleitung bis zum Bohrkopf. Doch das Team ließ sich nicht beirren: Schlauch ersetzt, Wärmetauscher eingebaut und weiter ging’s. Allerdings bremste eine harte Gesteinsschicht das Tempo drastisch, nur noch ein Zehntel der ursprünglichen Geschwindigkeit war möglich. Als am Nachmittag des letzten Tages der Gesamtsieg mit 17 Metern feststand, war das Ziel für das Team noch lange nicht erreicht. Denn die Studierenden wollten die symbolische 30-Meter-Marke unbedingt angreifen und bohrten nach der Siegerehrung bis tief in die Nacht weiter.
Erst nach starkem Verschleiß der Schneidzähne und nur noch minimalem Fortschritt im Millimeterbereich beendete das Team die Bohrung bei 22,5 Metern und stellte damit einen neuen Längenrekord auf. TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann, Schirmherr des Projekts fasst zusammen:
Den Studierenden ist zum dritten Mal ein grandioser Sieg gelungen. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, wie man mit Einfallsreichtum, technischer Expertise und einem starken Willen große Ziele erreichen kann. All dies sind Eigenschaften, die wir täglich an der TUM leben
Nach dem interessanten Rollout Event in München konnte das TUM Boring Team endlich in der Praxis zeigen, dass ihr Bohrer nicht nur optisch und technisch überzeugen kann. Auch die Unterstützung durch Partner trug zum Erfolg bei und unterstreicht, wie wichtig der Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Praxis und Industrie ist.
Es ist beeindruckend zu sehen, was TUM Boring in den letzten Jahren erreicht hat und wie sich das Projekt entwickelt hat. Der Sieg in Texas ist ein großartiger Erfolg und ein Beweis für Leidenschaft, Engagement und technische Exzellenz. Es macht uns stolz, dass wir das Team auf diesem Weg ein Stück begleiten durften.
Matthias Klug, Geschäftsführender Gesellschafter